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Philosophische Praxis und Spirituelle Praxis

Philosophische Praxis Köln

Philosophische Beratung und Coaching

Philosophische Praxis - Licht und Schatten
Alles fließt und hat doch eigene Konturen
Foto: Andreas Tenzer

Niemand käme bei der Betrachtung dieses Licht- und Schattenspiels auf die Idee, sich mit einem winzigen Detail zu identifizieren.

Doch im raschen Wandel des täglichen Lebens neigt unser Geist dazu, genau dies zu tun.

Philosophisches Denken in Verbindung mit wachem Spürbewusstsein kann uns vor Identifikationen bewahren, mit denen wir uns selbst definieren, das heißt begrenzen.


Weiter unten findest Du die Konditionen für philosophische Beratungsgespräche in meiner Kölner Praxis.

Die folgenden Punkte bieten eine kompakte Übersicht über die Philosophie meiner Philosophischen Beratung.

Wer redet, spricht aus der Vergangenheit. Wer laut denkt, entwickelt etwas Neues

Hat schon einmal jemand zu Ihnen gesagt: "Denk doch einfach mal laut?"

Dann wissen Sie, wie befreiend es sein kann, wenn man seine Gedanken ungeschützt äußern kann.

Frei denken können wir dann, wenn unser Kommunikationspartner bei voller Präsenz so wenig wie möglich interveniert.

Dann können unsere Gedanken fließen und wir finden zu innerer Klarheit.

Philosophische Beratung und Philosophisches Coaching bedeuten vor allem, mit sich selbst zurate zu gehen, in Gegenwart eines präsenten Begleiters, der es ermöglicht, dass sich innere und äußere Räume öffnen oder wie Antoine de Saint-Exupéry es einmal formuliert hat:

"Ich brauche vor allem einen, der sich wie ein Fenster aufs Meer hin öffnet, nicht aber einen Spiegel, vor dem ich mich langweile."



Wo Weite ist, braucht man nicht das Weite zu suchen

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie nach einem längeren Waldspaziergang plötzlich auf ein weites Feld treffen?

Ihr Blick kann in die Ferne schweifen, ohne von irgendetwas eingeengt zu werden.

Sie atmen tief und ruhig und fühlen sich frei.

Genauso sollte es sein, wenn man eine Philosophische Praxis betritt: Wie auf einem weiten Feld fehlen die Dinge, die uns die Aussicht verstellen.

Nicht das Suchen stiftet Sinn, sondern das Gewahrsein

Das größte Leid ist nur halb so schlimm, wenn wir seinen Sinn erkennen.

Versetzt uns das Schicksal einen harten Schlag, dann neigen wir zur Verzweiflung und stellen den Sinn von allem fundamental infrage, den Sinn unseres eigenen Lebens oder gar des Lebens schlechthin.

Was uns aber vordergründig als "Un-Sinn" erscheint, ist – von höherer Warte aus betrachtet – genau das, was uns in dieser Lebenssituation begegnen musste.

Schicksalsschläge sind an sich genauso sinnvoll oder sinnleer wie ekstatische Gipfelerlebnisse.

Den Sinn muss jeder für sich selbst entdecken.

Selbstentdeckung als Entdeckung des Seienden selbst

Uns selbst zu entdecken, ist das größte Abenteuer, auf das wir uns einlassen können.

Unsere Innenwelt beinhaltet die gesamte Schöpfung und somit mehr, als wir in der äußeren Welt entdecken können.

Machen wir die Erfahrung, dass unser Selbst alles umfasst, erschließt sich uns zugleich dessen formhafte Leere.

Das sokratische "Erkenne dich selbst" und die östliche Lehre von der Leere des Selbst widersprechen sich nicht.

Beim Abenteuer der Selbstentdeckung stoßen wir auf Tiefenregionen des Bewusstseins, in denen Selbsterkenntnis und Weltverständnis identisch sind.

Kommunikation in Verbindung mit der Quelle des Lebens

Der gewöhnliche Geist ist ein Meister der Abschweifung.

Ein Gedanke reiht sich an den anderen und führt uns immer weiter weg von dem einzigen "Ort", an dem Leben existiert: der Gegenwart.

In der Philosophischen Praxis versuchen wir gemeinsam, den Versuchungen der Abschweifung überall dort zu widerstehen, wo sie die Qualität der Kommunikation verringern.

Und ebenso konsequent lassen wir die "Abschweifungen" zu, wo Sie "Hinführung" zu dem sind, was das Leben uns in diesem Augenblick aus den Tiefen seiner sprudelnden Quellen bereitstellt.

Im offenen Dialog erleben wir die Gegenwart des einen Geistes, der in seiner Präsenz weder Innen und Außen, noch Ich und Du oder Gut und Böse kennt.

Vorrang der Praxis vor der Theorie

Philosophie hat den Ruf, der Inbegriff des Unpraktischen zu sein.

So sah es auch Goethe im Faust: "Ich sag es dir: ein Kerl, der spekuliert, ist wie ein Tier auf dürrer Heide; von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt, und rings umher liegt schöne grüne Weide."

Die praktische Philosophie hat vor allem eine Aufgabe: uns von dem bösen Geist zu befreien, der uns an dürren Orten kreisen lässt und so gefangen hält.

Philosophie kann also beides sein: Krankheit und Heilmittel.

Steht sie im Bunde mit dem Leben, dann ist sie keine graue Theorie, sondern grün wie des Lebens goldner Baum, so wie Goethe es im Faust formuliert hat.

Wer präsent ist denkt, ohne in Gedanken zu sein

Alle warten auf Godot, doch er kommt nicht. Warum?

Weil er schon längst da ist und immer da war.

Auf ihn wartend bemerken wir seine Gegenwart nicht. Godot befindet sich in der einzig existierenden Zeitdimension: im Hier und Jetzt.

Wir, die Wartenden, die mit unseren Gedanken in die Vergangenheit oder Zukunft Entflohenen, befinden uns an "Orten", wo Godot nie hinkommen wird, ja nie hingelangen kann.

Wollen wir Godot treffen, dann müssen wir einfach nur da sein und bleiben, wo wir sind.

Als Selbstbegrenzung enttarnte Grenzen werden transparent

Gewöhnliches Denken ist die Kraft der Begrenzung.

Der ursprüngliche Geist ist die Kraft der grenzenlosen Freiheit.

Das Licht braucht für circa 300.000 km eine Sekunde. Der Geist benötigt für das Zurücklegen unendlicher Entfernungen null Sekunden.

Als menschliche Wesen halten wir die unendliche Freiheit unseres Geistes nicht aus.

Wir benutzen unsere Gedanken zur Grenzmarkierung und halten das darin Eingezäunte für die ganze Wirklichkeit.

In der Philosophischen Praxis nehmen wir uns die Freiheit, unsere Grenzmarkierungen zu entdecken und zu überschreiten, wo immer wir das wollen und es uns guttut.

Der analysierte Mensch ist ein zerstückeltes Wesen

Psychoanalytiker sind, wie der Name verrät, Seelenzergliederer.

Akribisch analysieren sie, wie wir in die Situation gekommen sind, in der wir uns jetzt befinden.

Der Schwerpunkt liegt oft nicht auf dem, was wir sind oder sein könnten, sondern auf dem, was wir einmal waren.

Bis zu einem gewissen Grad kann eine Situationsanalyse unter Einbeziehung der Vergangenheit sinnvoll sein, wenn sie uns verstehen hilft zu begreifen, wie wir dort hingekommen sind, wo wir uns jetzt befinden.

Im gelungenen Fall sind wir dann aufgeklärt, aber noch lange nicht mit uns im Reinen.

Dazu bedarf es einer Situationssynthese, in der auf einer neuen Bewusstseinsebene das wieder zusammengesetzt wird, was vorher auseinandergenommen wurde, das heißt eine "Psychosynthese".

In der inneren Stimme schlummern Kraft und Orientierung

Wir müssen uns entscheiden:

Wollen wir uns von innen steurn, oder von außen gesteuert werden?

Überall lauern die Mächte der Außensteuerung uns auf: in der Politik, in den Medien, in der Werbung, am Arbeitsplatz, bei Freunden und in der Familie.

Sich von außen steuern zu lassen, ist bequem und kann sogar, wenn man es geschickt anstellt, zu einem gewissen Erfolg führen.

Der Nachteil: Wir machen uns selbst zu Marionetten.

Wollen wir uns selbst steuern, müssen wir in Kontakt mit unserer inneren Kraftquelle sein.

Sokrates nannte sie sein "Daimonion", die innere göttliche Stimme, der er vertraute.

Das Gegenteil von Fremdbestimmung ist Urvertrauen.

Befreiung von hinderlichem Ballast

Anhaftung ist aus buddhistischer Sicht eines der größten Hindernisse auf dem Weg der Befreiung.

Das woran wir haften, wird zu einem Teil von uns, den wir unser ganzes Leben mit uns herumschleppen.

Jedes neue Objekt, an dem wir kleben, macht uns schwerer und unbeweglicher.

Im schlimmsten Fall verwenden wir den größten Teil unserer Lebensenergie darauf, das woran wir uns angeheftet haben, zu verwalten.

Die Hauptmotive für unser Anhaften sind Gier und Angst, das heißt die Sucht, sich etwas einverleiben zu müssen oder die Angst, etwas Einverleibtes zu verlieren.

Der Preis, den wir dafür bezahlen, heißt Freiheit. Wir werden immer mehr zu Sklaven der Objekte, an die wir uns gekettet haben.

Erst wenn wir diese Ketten spüren, können wir uns von ihnen befreien.

Wo es keine Projektionen gibt, gibt es auch keine Konflikte

Wir greifen immer dann zu Projektionen, wenn wir unsere eigenen Schatten nicht sehen wollen.

Sind wir nicht bereit oder in der Lage, die Ursachen für Vorlieben und Abneigungen in uns selbst zu finden, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als unseren Schatten nach außen zu projizieren.

Projektionen haben eine Entlastungsfunktion, die wir so lange brauchen, wie wir uns zu schwach fühlen, um uns mit eigenen Unvollkommenheiten auseinanderzusetzen.

Kleben wir aber dauerhaft an unseren Projektionen fest, dann verhindern sie nicht nur Selbsterkenntnis, sondern ziehen auch die Projektionen anderer auf uns magisch an.

Die Befreiung von Projektionen zählt zu den Basics der Philosophischen Praxis.

Kein Betrug ohne Selbstbetrug

Instrumentalisierung ist ein Synonym für egoistisches Handeln.

Das Ego interessiert nicht, welche Folgen eine bestimmte Handlung für andere hat: Hauptsache, sie bringt ihm Nutzen.

Der andere ist lediglich ein Instrument des eigenen Willens. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern für alle Lebewesen und im weitesten Sinne für die gesamte Schöpfung.

So ist beispielsweise die Rodung der Regenwälder ein Akt der Instrumentalisierung, die immer zugleich Selbstinstrumentalisierung ist.

Wir degradieren andere Subjekte und Objekte nämlich nur deshalb zu Instrumenten unseres Willens, weil das eigene Ego unser Selbst instrumentalisiert.

In einer philosophischen Beratung lässt sich auf tiefgründige Weise klären, wo wir andere zu Objekten machen und wo wir selber instrumentalisiert werden.


Zurzeit arbeite ich intensiv an zwei Buchprojekten und nehme deshalb keine
neuen Klienten an. Ich bitte um Ihr Verständnis und werde Sie an dieser
Stelle informieren, sobald ich wieder Zeit für Beratungsgespräche habe.


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